top of page
AutorenbildAmadeus & Alex

Im Gespräch: Innegrit Volkhardt (Hotel Bayerischer Hof)

Aktualisiert: 15. Aug. 2020

Münchens ältestes First-Class-Hotel (1841) ist weltberühmt für seinen besonderen Charme. Längst ist es mit all seinen Restaurants, Bars und Events zu einem festen Bestandteil des Münchner Lebens geworden. 1992 übernahm Innegrit Volkhardt, in der vierten Generation, die Führung der Gruppe, zur der auch noch das Hotel Tenne in Kitzbühel und die Volkhardts Weinhandlung in Pasing gehören.


Wie hat sich das angefühlt, als ihr plötzlich zusperren musstet?

Innegrit Volkhardt: „Die Situation ist schwierig und traurig. Ich vermisse meine Mitarbeiter und die persönlichen Begegnungen mit unseren Gästen. Das Hotel Bayerischer Hof mit seinen vielen Restaurants und Bars lebt von der Lebendigkeit, diese fehlt ganz schrecklich.“


Mindestens zwei Monate keinen Umsatz, trotzdem die Kosten, wie überlebt man das?

Innegrit Volkhardt: „Es hält mich zuversichtlich, wenn ich mir überlege, wie es meinem Vater ging. Dieser war im Krieg und die Situation um ein Vielfaches schlimmer. Die totale Zerstörung des Hotels und kein Geld. Der unbedingte Wille wieder aufzubauen trieb ihn und viele der Nachkriegsgeneration zu außergewöhnlichen Leistungen an. Dennoch belastet mich die Schließung des Hotels emotional wie natürlich finanziell. Viele meiner Mitarbeiter sind in Kurzarbeit. Die monatliche Lohnsumme von knapp zwei Millionen Euro wäre ansonsten bedrohlich.“


Was erwartet Ihr von der Politik, sprich der Stadt, dem Land oder dem Bund?

Innegrit Volkhardt: „Vom Bund und Land eine klare und rechtzeitige Kommunikation, sowie noch weiter verbesserte Hilfen ab Anbeginn der Kurzarbeit (z.B. von 60% Kurzarbeitergeld auf 80%) für die Mitarbeiter, aber auch deutliche Hilfen für die Unternehmer. Die Schließung ist behördlich bedingt, so müssen auch die vielfältigen Umsatzeinbußen in meiner Auffassung vom Staat zumindest anteilig mitgetragen werden.


Da lobe ich mir z.B. Österreich, beides wird dort aktuell deutlich besser gehandelt und mit dem Hotel zur Tenne in Kitzbühel betrifft mich dies natürlich auch. Die Situation in Ischgl und das zu späte Reagieren war dort natürlich mehr als fahrlässig.


Von Seiten der Stadt würde ich mir in dieser schweren Zeit mehr öffentliche Sichtbarkeit unseres Oberbürgermeisters wünschen.“



Was nehmt ihr persönlich für euren Betrieb mit aus dieser Krise?

Innegrit Volkhardt: „Das Erkennen, wer mitmacht zu helfen und wer nicht.“


Wie kann man euch aktuell unterstützen?

Innegrit Volkhardt: „Uns gewogen bleiben, wenn wir hoffentlich bald wieder zumindest kleine Bereiche öffnen dürfen.“


Hotel Bayerischer Hof, Promenadeplatz 2-6, 80333 München

Fotos: (c)Presse Hotel Bayerischer Hof

201 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

コメント


bottom of page